Statistisches Bundesamt: Korrektur in der ersten Sekunde

Siehe da, das Statistische Bundesamt hat die allererste Gelegenheit genutzt, um die Berechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das dritte Quartal dieses Jahres nach unten zu korrigieren. 

Erst am 30. Oktober hatte das Amt verkündet, das deutsche Bruttoinlandsprodukt sei von Juli bis September gegenüber dem Vorquartal (in saisonbereinigter Rechnung) um 0,2 Prozent gestiegen. Jetzt, nur drei Wochen später, stimmt das schon nicht mehr. Nach einer Meldung von gestern hält man jetzt nur noch einen Wert von plus 0,1 Prozent für angemessen. Die nächste Korrektur nach unten kommt bestimmt!

In meinem Beitrag vom 18. November hatte ich die Berechnung vom 30.Oktober als viel zu optimistisch kritisiert. Das Problem: Die aus der Statistik bekannten Zahlen (wie die Produktion am Bau und in der Industrie sowie die Zahlen über Arbeitslose und offene Stellen) deuten ganz stark auf einen Rückgang des BIP in diesem Zeitraum in ähnlicher Größenordnung wie im zweiten Quartal (minus 0,3 Prozent) hin. 

Das Amt ignoriert in seinen Berechnungen jedoch immer wieder die für die Gesamtwirtschaft insgesamt vorhandenen Daten, weil es – als Statistiker – keine angemessene volkswirtschaftliche Analyse vornimmt. Es setzt sich daher dem Verdacht aus, politisch gewünschte Ergebnisse zu liefern.